Überweisungen, Schokolade und kein Wasser

WENN DIE Bankangestellten mich schon kennen, ist das ein Zeichen, dass ich in letzter Zeit zuviele Überweisungen gemacht habe. Wenn ich beim reinkommen gefragt werde, ob wir die Kassa brauchen (nur der eine Schalter macht Ein- und Auszahlungen, der andere ist für andere Dinge) oder es nur eine Überweisung sein soll sagt das schonmal was aus.
Oder letztens, als ich wiedermal eine Überweisung abgegeben habe und einen leeren Überweisungszettel wollte, und auf die Frage Wieviele? mit Zwei. antwortete. Mit einem Grinsen wurde mit ein ganzer Packen an Überweisungszettel gegeben. Kam mir dabei fast so dumm vor wie letztens, als der Paketträger um halb neun (in der Früh!) ein Paket lieferte und aufgrund meiner so gut wie möglich versteckten Morgenlatte einen Dauergrinser draufhatte.

Bei McDonalds gibts ja jetzt so Kaffeeecken wo zwar billigerer, aber auch schlechter schmeckender Kaffee als Konkurrenz zu den Coffeeshops zu haben ist. Also mal den Schokolade-Kaffee-Milch-Mix gekostet. Nennt sich Choco Latte (ist alles in englisch angeschrieben). Und hier in etwa das Gespräch mit der Angestellten:

Ich: Einen white Choco Latte bitte.
Angestellte: Eine Schokolade?
Ich: Nein, eine Choco Latte.
Angestellte: Schokolade?
Ich (mit Fingerzeig zu der Spalte wo das steht): Nein, Choco Latte.
Angestellte: Sie meinen eine Schokolade, ohne Kaffee, oder?
Ich: Nein, mit Kaffee, Choco Latte.

Beim Bedienen der Maschine durch die Frau habe ich dann das Missverständnis nachvollziehen können: Es gibt nämlich Choco Latte und Chocolate. Letzteres würde ich aber als »Tschokläd« aussprechen, da es ebenfalls als englischer Begriff gebraucht wird. Natürlich lässt die Namensgebung aber Missverständnisse aufkommen.

Am selben Tag dann auf einer Toilettenanlage: Ich gehe zum Waschbecken, drücke mir Seife herunter und verschmiere sie kurz, und halte die Hände dann unter den Sensorwasserhahn, der angeht, wenn man die Hand hinhält. Normalerweise.
Der Wasserhahn daneben war auch nicht erfolgreicher. Glücklicherweise gab es Trockentücher zum abwischen, mit denen ich die Seife loswerden konnte. Meist sind ja irgendwelche lustigen Gebläse vorzufinden. Und damit würde die Seife glaube ich nicht heruntergehen.

(gemäßigte) kleinschreibung

Ein professor hat mich am anfang meines studiums überhaupt mal darauf gebracht, er schreibt seit jahren seine folien durchgehend in kleinschreibung. In einem typgrafiebuch habe ich vor kurzem gelesen, dass dies in den 20er jahren schon gefordert wurde. Dadurch wurde mein interesse geweckt, schreibe ich in nicht offiziellen e-mails doch schon seit längerem aus geschwindigkeitsgründen alles klein, wie im internet oft üblich.

Wie in diesem text zu sehen ist, werden bei der gemäßigten kleinschreibung satzanfänge immer noch großgeschrieben, genauso wie eigennamen, werktitel, anrede und dergleichen. So wie im englischen, oder vielen anderen sprachen. Eigentlich (fast) allen sprachen mit lateinischem alphabet, außer dem deutschem wird gerademal im luxemburgerischen und vereinzelten kleinen regionen die großschreibung praktiziert.
Auch für die deutsche sprache wurde es schon oft vorgeschlagen, zuletzt bei der »neuen« rechtschreibung, doch nie ist etwas an die öffentlichkeit gekommen.

Was spricht für die kleinschreibung:

  • einfachere erlernung und weniger regeln, jetzt werden substantive manchmal auch klein geschrieben oder adjektive groß geschrieben, was beim erlernen der deutschen sprache schwierigkeiten bereitet und von den wenigsten korrekt verwendet wird
  • schnelleres schreiben, immerhin muss die shift-taste seltener gedrückt werden
  • ruhigeres schriftbild, was typografen bisher immer ein dorn im auge war

Was spricht dagegen:

  • eine neue rechtschreibreform mit damit eingehenden problemen bei der umstellung

Es gibt eine studie, die immer wieder in dem zusammenhang genannt wird, auch im entsprechenden wikipedia-artikel. Dabei kam heraus, dass bei durchgehender kleinschreibung die lesegeschwindigkeit geringer ist. In der zugehörigen diskussionsseite bei wikipedia ist aber von einer mehr als 50%igen abbruchrate der teilnehmer zu lesen, und dass sogar einer der durchführenden das ganze als unwissenschaftlich kritisiert hat. Eine neue studie wäre interessant.

Immerhin ist dieser eben geschriebene text ja nicht so schwer zu lesen gewesen, oder? Außerdem würde dann noch die gewohnheit dazukommen, und wenn man sich daran gewöhnt hat würde man es zu schätzen wissen, den text weniger zerplückt zu haben.

Über zu viele ungelesene Bücher

SCHON EIN PAAR Mal habe ich es erwähnt, und diesmal kommt sogar ein eigener Eintrag deswegen: Bei mir nehmen die ungelesenen Bücher derzeit überhand.

Ungefähr 45 Bücher sind es, teils im Regal eingeräumt, da sie zu Reihen gehören die ich angefangen habe, teils auf einem eigenen Stapel. Seit ich das kaufen gebrauchter Bücher übers Internet für mich entdeckt habe (ungefähr eine dreiviertel Jahr her), kann ichs nicht lassen.
Anfänge von Buchreihen, die ich besitze werden nach und nach vervollständigt. Natürlich in der gleichen Ausgabe, von der ich die ersten oder das erste Buch habe, und die nicht mehr aufgelegt werden, damit es zusammenpasst. Und das geht eben nur mit gebrauchten Büchern.
Dann werden auch Bücher, die sich nicht auszahlen neu gekauft zu werden oder mir die aktuellen Titelbilder nicht zusagen gebraucht gekauft. Aber auch viele neue Bücher warten darauf, gelesen zu werden. Ein besonderes habe ich mir für den Sommer vorgenommen, da es ohne viel Pausen durchgelesen werden muss, weil es sonst zu komplex ist, und eine typografische Meisterleistung des Verlages sein soll. Werde dann wahrscheinlich speziell darüber berichten wie damals bei Herr der Ringe.

Theoretisch würde ich wohl locker das restliche Jahr mit den Büchern auskommen, die ich bereits habe, aber die Versuchung, weitere zu kaufen ist groß. Meine Liste an Bücher, die ich noch haben will ist lang.

Der Durchstart

NACHDEM ICH IM Sinne von »Jetzt ist es auch schon egal« gerade wieder neue Bücher gekauft habe obwohl mein SuB (Stapel ungelesener Bücher) schon sehr groß ist, mein Bücherregal wieder umgeordnet habe um Platz zu schaffen, und dauernd am Lesen bin, wird es wirklich Zeit, sich wieder der Uni zuzuwenden.

Durchgedacht ist schon (fast) alles, der Zeitplan der Prüfungen steht und ist realistisch, wenn auch knapp gehalten. Das fast betrifft meine Bakkarbeit, die absolut nicht weitergeht. Ehrlichgesagt weiß ich gar nicht, ob sie überhaupt noch aktuell ist, oder ich mich um ein neues Thema umschauen müsste. Aber das werde ich demnächst klären.
Ab nächster Woche beginnt für mich somit das Semester eigentlich erst, nachdem ich mich für eine kurze Chillout-Zeit entschieden habe. Also so richtig abgeschalten habe, ohne schlechtem Gewissen, dass immer im Hinterkopf hängt. Und das Nichtstun genießen hat wirklich gut getan, bin seit ein paar Tagen fröhlich, mit rosaroter Brille. Demnächst heißt es dann einige Wochen die Zähne zusammenbeißen und wiedermal so richtig studentisch sein. Also die fleißige Seite des Studenten, nicht die faule.

Das Internet

EIN KLEINES Beispiel, stellvertretend für computerspezifische Problemlösungen (natürlich gibt es genug perfekte Lösungen, die man findet, aber das hier finde ich leider zu oft vor), wenn ein Feature gesucht wird. Bei mir war das Problem, dass ich nicht wusste, wie ich in Open Office die Seitenzahlen alternierend (gerade und ungerade Seiten) links und rechts, also immer außen stehen haben kann.

Die ersten Ergebnisse meiner Suche waren sich einig: Das geht nicht so leicht, das muss mit Formatvorlagen gelöst werden, anders gehts nicht. Abstruseste Erläuterungen folgen, wo ein manueller Seitenumbruch eingefügt werden muss, dann Formatvorlagen für gerade und ungerade Seiten erst erstellt und dann zugewiesen werden müssen, anschließend den Seitenumbruch wieder löschen, dann bleibt es gespeichert. Ah ja.
Auf der zweiten Ergebnisseite dann die Erlösung: In den Seiteneinstellungen das Häkchen entfernen bei Fußzeile -> »Inhalt links/rechts gleich«, dann einfach die Fußzeilen nach Wunsch ändern.

Interessiert hätte mich noch, wie ich die Seitenzahlen links bzw. rechts seitlich neben dem Text hingeben könnte, doch dieses ungewöhnliche Unterfangen wäre wohl wirklich zu schwierig.

Was ist billiger als ein 1 Euro Shop?

NA? NA? Ein 0-Euro Geschäft! Oder auch Kost-Nix-Laden oder Umsonstladen genannt, aber »Laden« als Geschäftsbezeichnung ist mir zu Deutschland-Deutsch, da is mir ja »Shop« noch lieber.

Jedenfalls, wie es der Name schon sagt, kosten die Sachen dort nichts. Durch Freiwillige und Spenden wird das Ganze am Leben gehalten, und Leute bringen Dinge dorthin, andere nehmen sich Dinge. Auf umsonstladen.at ist eine Auflistung solcher Geschäfte zu finden, und da habe ich mich gleich mal auf den Weg gemacht; Was soll ich sagen, es hat den Vorurteilen entsprochen. Den Miefgeruch habe ich aber nicht eingeplant gehabt.

Und weil das Fazit so kurz war möchte ich noch einen zweiten Vertreter der Gratisgesellschaft vorstellen: offene Bücherschränke. Ein Bücherregal, in das Leute Bücher hineingeben und herausnehmen können. Hier haben sich meine Vorurteile nicht bestätigt, und es waren Bücher der unterschiedlichsten Genres zu finden. Außerdem dauernd Leute, wird gut angenommen.