Semesteranfang die – wievielte?

Wieder beginnt ein neues Wintersemester, und ich habe es noch gar nicht wirklich realisiert (was am Wochenende noch nachgeholt werden muss im Sinne von Prüfungsterminen raussuchen und so). Daher kann ich auch nicht so viel schreiben was mich erwartet – gut, viele unangenehme Prüfungen, das weiß ich eh schon…
Was tut sich sonst noch? Ab nächster Woche werde ich mit 80%iger Wahrscheinlichkeit Wu Shu machen, dafür etwas weniger Wing Chun. Also jedes 1x wöchentlich trainieren. Das Wu Shu ist nicht das übliche moderne Shaolin Kung Fu, bei dem akrobatisch herumgesprungen wird, sondern ein klassisches, welches die Selbstverteidigung noch im Vordergrund hat. Mein Trainer hats direkt bei einer chinesischen Familie gelernt, die das klassische Kung Fu gelernt hat und von Generation zu Generation weitergegeben wurde. Wenn ich nur ans Training denke schmerzen mir schon die Oberschenkel. (der tiefe Stand im Kung Fu ist nunmal sehr anstrengend als Ungeübter)

Andere Dinge:
– Habe ich mit langen Haaren wirklich so schrecklich ausgesehen? Von allen Seiten bekomme ich Komplimente über meine neue Frisur. sogar von Supermarktangestellten (zumindest denen, die ich besser kenne)

– Außerdem habe ich festgestellt, dass ich bei Rolltreppen immer mit dem linken Fuß voran die Rolltreppe verlasse. Heute den rechten Fuß vorangesetzt und … nix war. Hat sich schon ungewohnt angefühlt, aber ich bin nicht aus dem Gleichgewicht gekommen und umgefallen.
Und beim Supermarkt links vom Eingang auf den Parkplatz gestellt anstatt rechts wie üblich -> natürlich prompt automatisch nach rechts gegangen. Erst nach dem 2ten Auto bemerkt, dass ich falsch war…

Bücher V

Einmal im Jahr schreibe ich welche Bücher ich seit dem letzten Mal gelesen habe (Die letzten 4 Male sind hier nachzulesen: 1 2 3 4)

War diesmal wohl das Jahr der Serienbücher: Von »Necroscope« habe ich nur den ersten Band gelesen, die »Wächter«- Serie abgeschlossen, die »Dark Angel«- Serie gelesen genauso wie »Charity«, die »Magier«-Serie angefangen, die »Wüstenplanet«- Serie weitergelesen, und die Pullmann-Serie angefangen.

Brian Lumley – Necroscope Band 1: Das Erwachen
Wolfgang Hohlbein – Azrael *Empfehlenswert* (#1)
Richard Bachmann – Menschenjagd
Sergej Lukianenko – Wächter der Ewigkeit *Empfehlenswert* (#2)
Max Allan Collins – Dark Angel: Aufbruch in die Vergangenheit
Howard Phillips Lovecraft – Lovecraft Lesebuch (#3)
Wolfgang Hohlbein – Charity: Die beste Frau der Space Force
Wolfgang Hohlbein – Charity: Dunkel ist die Zukunft
Wolfgang Hohlbein – Charity: Die Königin der Rebellen
Max Allan Collins – Dark Angel: Skin Game
Max Allan Collins – Dark Angel: Tödliches Geheimnis
Wolfgang Hohlbein – Der Magier: Der Erbe der Nacht
Philip Pullmann – Der goldene Kompass *Empfehlenswert*
Bram Stoker – Dracula *Empfehlenswert*
Frank Herbert – Die Ketzer des Wüstenplaneten
Wolfgang Hohlbein – Der Magier: Der Sand der Zeit

(#1): Nochmals gelesen, weil ich das Buch jetzt selbst besitze
(#2): Das beste aus der Quadrologie, empfehlenswert wenn man die ersten 3 Teile gelesen hat
(#3): Ich war fasziniert von der Wortgewandheit und dem spürbaren Horror, leider aber einige nicht so tolle Geschichten in dieser Kurzgeschichtensammlung.

Erfüllte Sommervorsätze 09

Die Sommerferien gehen zuende, Zeit nachzusehen wieviele der Vorsätze von vor den Ferien was geworden sind:

Stenografie lernen – Habe Online nichts gefunden, um das zu lernen; Scheint wohl wirklich fast ausgestorben zu sein. Irgendwann werde ich es aber in Angriff nehmen, denn das was ich gefunden habe fand ich interessant.
Probetrainings in Taiji, Hapkido und Eskrima machen – Ich stand sehr kurz davor, das zu machen, ist aber dann doch nichts geworden. Aber dafür habe ich eines in Wu Shu gemacht.
Noten lernen – Schon nach sehr kurzer Zeit aufgegeben – habe mich von der Komplexität abschrecken lassen die es gibt, wenn man in die Tiefe geht.
Mundharmonika üben – Ist halb erledigt, ich hätte aber mehr üben können.
Prüfungen in den Ferien machen – Erledigt, im Juli habe ich einige Prüfungen gemacht.
Prüfung 2.Grad Wing Chun machen – Am 9. Oktober ist es soweit, ich dachte der nächste Termin wäre im September. Weiß nicht, ob ich das jetzt als erledigt oder nicht abhaken kann, sollte aber nichts dazwischenkommen wirds erledigt.

Zusätzlich:
Spanisch lernen – Hatte ich mir schon im 4ten Semester vorgenommen, und eine Lehrveranstaltung besucht, letztlich ist aber nichts daraus geworden. Jetzt habe ich 5mls.com ausprobiert und bin dabei geblieben. Jeden Tag 5 Minuten (oder wieviel man einstellt) Spanisch online lernen (keine Angst, so strikt ist es nicht, gehen auch einige Tage Pause dazwischen).

Von 6 Punkten diesmal also nur einen fix gemacht, einen nur halb, und einen Punkt (die Probetrainings) auch nicht direkt erfüllt… dafür einen zusätzlichen dazu, der aber auch noch nicht voll erfüllt ist. Ein nicht sehr rühmlicher Abschluss der Ferien. Aber Teile werden noch nachgeholt.

Mundharmonika Einsteigertipps

MHs

Update am 8.5.2010: Artikel leicht überarbeitet, aktualisiert und Fehler ausgebessert.

WIE VERSPROCHEN schreibe ich hier ne kleine Zusammenfassung, die Anfänger eine kleine Hilfestellung und eventuell den Mut dazu gibt, überhaupt mit Mundharmonikaspielen anzufangen. Wie Adam Gussow (wer das ist, wird später erklärt) in einem seiner ersten Videos sagte, dass er die Videos macht, weil er damals froh gewesen wäre, wenn er diese Informationen gehabt hätte, wäre ich mit so einer FAQ froh gewesen, wie ich sie jetzt schreibe.

(Kürzel „MH“ oder „MHs“ steht für Mundharmonika, bzw. deren Mehrzahl)

0. Warum sollte ich überhaupt mit dem MH spielen anfangen?
Eins vorweg: Ich bin Informatiker, also darf mein erster Punkt mit 0 anfangen. Außerdem ist das ja kein Einsteigerpunkt, sondern macht einem erst zum Einsteiger.
Zurück zur Frage: Warum also? Aus mehreren Gründen:

  • Ein Instrument lernen hat dich immer schon fasziniert
  • Du willst möglichst wenig für ein Instrument ausgeben
  • Du magst den Sound einer Mundharmonika
  • Notenlesen ist anstrengend. Um die MH spielen zu können, muss man nicht unbedingt Noten lesen können (irgendwann sollte man es dann doch machen, aber ist nicht zwingend), gibt als Alternative „Tabs“ (siehe 2.1)

1. Auswahl einer Mundharmonika
1.1 Diatonische, Chromatische, Orchester, Tremolo, Oktav
Diesen Punkt mache ich so kurz wie möglich: Tremolo und Oktave MHs haben immer 2 Töne übereinander, sind also fürs Akkordspielen. Orchester MHs bestehen eigentlich aus 2 MHs übereinander bzw. haben komische Lochanordnungen. Kenne mich da nicht aus. Chromatische MHs: Haben alle notwendigen Töne, die Halbtöne erreicht man mit einem Schieber der gedrückt wird. Bestens für Einzeltonspiel geeignet.
Diatonische MHs: Die Kleinsten und Billigsten (Gut, nach oben gibts nirgends Grenzen). Besitzen nicht alle Töne, vor allem Halbtöne müssen durch spezielle Spieltechniken („Benden“, „Overblow/draw“) erzeugt werden, wodurch ein typischer Bluessound entsteht. Hat daher auch den Namen „Bluesharp“. Ideal zum Überallhinmitnehmen, und die MH, zu der es am meisten Material im Internet gibt. Auch ich beschäftige mit nur mit der diatonischen MH.

1.2 Also diatonische MH, aber welches Modell?
Eine Liste mit Bewertung der MHs die ich besitze. Generell sind alle erwähnten MHs empfehlenswert, da ich sie mir nur kaufe wenn andere auch bestätigt haben dass sie gut sind.
Punkte gehen von 0-10, 10 ist das Beste.

Hohner Big River: Manche schwören auf sie, ich nicht. Das Aussehen ist sehr edel, aber vom Spiel her bin ich nicht so begeistert. Kommt mir undicht vor. Außerdem ist sie recht hoch, wodurch man den Mund ziemlich weit öffnen muss, was Geschmacksache ist. Preis/Leistung ist sehr gut, und die einzige empfehlenswerte MH unter 20 Euro. Außerdem ist sie in österreichischen Musikgeschäften erhältlich. Punkte: 5

Hohner Pro Harp: Durch die schwarzen Deckel sieht sie edel aus, da sie schwarz/gold aussieht (zumindest am Anfang, dann wird das Messing natürlich dünkler). Die Meinungen über sie gehen auseinander, ich finde sie nicht schlecht, klarer Klang und luftdicht. Nachteil: Ist ihren Preis nicht wert. Über 30 Euro erwartet man sich schon fast etwas Besseres. Punkte: 6

Suzuki Bluesmaster: Der Deckel geht über die gesamte Breite der MH, was viele als angenehmer empfinden, auch ich. Nachteil dabei: Wenn man mit der Standarddeckelform angefangen hat und auf so eine wechselt, hat man am Anfang das Gefühl, das erste Loch nicht auf Anhieb zu treffen. Die Stimmplatten schauen auch nicht wie üblich hervor, was den Komfort beim Spielen wieder erhöht. Toller Klang, und wunderbar luftdicht. Mein persönlicher Liebling. Punkte: 8

Lee Oskar Major Diatonic: Lee Oskar war der MH Spieler von War und hat seine eigene Firma aufgemacht. Wer War nicht zu kennen glaubt, dem sage ich nur: Low Rider! Und in „Rush Hour“ haben Jackie Chan und Chris Tucker vorm Auto zu einem Lied von War gesungen. Aber nicht nur die Tatsache, dass die Unterschrift von Lee Oskar am Deckel eingestanzt ist, sondern auch die guten Empfehlungen haben mich dazu bewegt, mir eine zuzulegen. Wie die Bluesmaster nicht hervorstehende Stimmplatten. Gefällt mir vom Design her nicht so toll, aber gute Ansprache. Punkte: 8

Seydel Blues Session: Schaut super aus (schon aufgefallen, dass mir Aussehen recht wichtig ist? Sollte es aber nicht sein…), hat wie die Bluesmaster die Deckel auf die volle Länge gestreckt und die Stimmplatten nicht vorstehend, gute Verarbeitung, gute Ansprache. Punkte: 8

Hohner Marine Band: Unversiegelter Holzkanzellenkörper, Luftundicht, scharfe Kanten (bei harponline – siehe Punkt 1.4 – das Gratis-Addon »Weiche Kante« dazunehmen), aber trotzdem ist sie in der Liste der empfehlenswerten MHs? Ja, denn fast alle „großen“ MH- Spieler verwenden sie und schwören auf sie. Für Anfänger vielleicht nicht empfehlenswert, da die Profis als erstes mal die MH auseinander nehmen und auf ihre Bedürfnisse einstellen, was als Anfänger nicht so einfach ist. Sie ist verhältnismäßig klein, und auch die Kanalöffnungen sind es, was es für Anfänger schwieriger macht das richtige Loch zu treffen. Gibt auch eine Deluxe-Variante von ihr mit abgerundeten Kanalöffnungen, besseren Holz und mehr Luftdichtheit, aber mehr als 10 Euro Aufpreis für Selbstverständlichkeiten ist dann doch nicht gerechtfertigt. Punkte: 4

Hering Vintage Harp 1923: Im Prinzip ein Nachbau der Marine Band, vom Aussehen her echt toll, auf alt hergerichtet, ohne den Nachteilen der Marine Band. „Word on the street“ ist, dass sie nicht allzu robust ist, also schneller kaputt geht als andere, kann ich nicht beurteilen, da ich sehr wenig spiele und mir noch keine MH eingegangen ist. Punkte: 7

Hering Blues 2020: Habe ich mir in Aktion gekauft, aber nicht darauf geachtet, dass sie auch recht hohe Deckeln hat, was ich als unangenehm empfinde. Punkte: 5

Hohner Special 20: Wird von vielen als DIE Anfänger-MH gehandelt, da sie so gut anspricht und luftdicht ist. Einzig das Design hat mich längere Zeit davon abgehalten, mir eine zuzulegen, und es stimmt: Mit ihr kann man nichts falsch machen. Punkte: 9

Zusammenfassend kann ich folgendes sagen: Für Anfänger ist die Special 20 wohl am geeignetsten, wem das Design nicht so zusagt oder lieber eine dünnere MH möchte, dem lege ich eine Suzuki Bluesmaster oder eine Seydel Blues Session ans Herz.

1.2.1 Sind ja alle relativ billig, aber da gibts ja noch Billigere um ein paar Euro, so eine kauf ich mir! Kostet ja nix, kann also nix verhaut sein – oder?
Billige MHs oder irgendwelche Billigsets sind billig hergestellt, sonst könnten sie nie den Preis halten. Klingt logisch, ist auch so. Das Problem bei billigen Modellen ist, dass sie schlecht verarbeitet und nicht luftdicht sind. Selbst Profis tun sich schwer beim Spielen einer billigen MH, ein Anfänger würde nur daran verzweifeln und mit dem Spielen aufhören. Als Anfänger macht man genug falsch, da muss man sich sicher sein können, dass man selbst das Problem ist, nicht die MH.

1.3 In welcher Tonart soll ich meine erste MH kaufen?
Jeder andere würde jetzt sagen: C. Weil alle Anfängerliteratur davon ausgeht, und sie in der Tonhöhe ziemlich in der Mitte liegt. Ich sage: Prinzipiell ist es egal, zumindest wenn man ohne Noten spielt. Ich bin bisher auf kein Material gestoßen, das mit einer anderen Tonhöhe nicht funktioniert, es ist dann halt in einer anderen Tonhöhe. Meine Lieblingstonhöhe ist Bb, und ist auch für Anfänger empfehlenswert meiner Meinung nach. Tiefer sollte man nicht gehen, da umso tiefer umso mehr Luft benötigt wird. Einige empfehlen D für Anfänger, da das spielen darauf einfacher ist. Falls ich jetzt jemand verwirrt habe: eine in C nehmen.

1.3.1 Welche Tonarten gibt es und in welcher Reihenfolge sind diese?
Von tief nach hoch sortiert:
G Ab A Bb B C Db D Eb E F F#

Das kleine „b“ bedeutet einen Halbton tiefer. Die Skala gibts dann auch noch als „low“ tiefer (bis LowLow F, das dann 2 Oktaven tiefer als das normale F ist), und als „high“ höher (ich glaube bis hoch A), ist aber fürs erste nicht von Bedeutung.

Welche sind sinnvoll?
G A Bb C D Eb F
Alle anderen sind im Normalfall nicht notwendig.

1.3.2 Positionen – Beeinflussen die Tonlagenwahl
Ein heftiges Thema für den Anfang, ich habe es erst nach 1 Monat spielen verstanden, aber jetzt kann ich es glaube ich umso einfacher erklären. Und erklärt warum es nicht sinnlos ist, eine Bb, die ja ein Halbton ist, zu kaufen.
Wenn man bei einer MH hauptsächlich die unteren Ziehtöne spielt, ist man nämlich nicht mehr in der Tonlage, die auf der MH steht, sondern tiefer. Bei einer Bb wäre man dann in F wenn man in der eben beschriebenen 2ten Position spielt. Gibt viele verschiedene Positionen, und wie die genaue Zählweise ist soll man Google fragen.
Warum ist das so? – Weil die Oktave, in der die MH gestimmt ist, erst bei Loch 4 blasen anfängt. Darunter, und über Loch 7 ist schon die nächste Oktave. Also nur in der Mitte der Mundharmonika, Löcher 4 bis 7 spielt man in der Tonhöhe, die angegeben ist. Für diese einfache Erklärung muss man tief im Internet graben.
Da die Zählweise, welche Tonhöhe in 2ter (oder höherer) Position die Halbtöne einbezieht, kommt man durch spielen einer Bb in 2ter Position auf einen Ganzton, F, den man mit einer B Mundharmonika nicht erreichen würde, damit hätte man die Tonart F#, die nicht allzuoft benötigt wird. Das spielen in der 2ten Position ist das gebräuchlichste.
Wem das jetzt zu komplex war, der kann es getrost vergessen, ist gerade am Anfang unwichtig, ich fand es trotzdem erwähnenswert, gerade falls Playalongs (siehe Punkt 2.4) eingesetzt werden, die in einer Tonart sind, sollte man die MH nehmen, die für diese Tonart in der gewünschten Position dazupasst.

1.4 Woher bekomme ich überhaupt eine MH?
Wie ich irgendwann mal geschrieben habe, ist es in Österreich nicht einfach an MHs zu kommen, die Auswahl in den Musikgeschäften ist … spärlich. In dem Musikgeschäft in Wien, in dem ich meine erste (und auch meine zweite) MH gekauft habe (Klangfarbe), gabs gerade mal 3 verschiedene Modelle. Und das ist viel, die meisten haben nichtmal MHs. Also Onlinekauf. Das deutsche, auf MH spezialisierte Vorzeigeonlinegeschäft ist harponline.de, in dem auch ich meine MHs bestelle. Ach ja: Die „Bluesharps“ sind die diatonischen MHs.

2. Wo bekomme ich Material zum Spielen bzw. wie lerne ich am besten?
2.1 Tabs
Tabs sind für die Leute, die keine Noten lesen wollen oder können. Sie bezeichnen immer das Loch das geblasen oder gezogen werden soll. Daher ist es egal in welcher Tonlage die eigene MH ist, da die Löcher immer gleich sind, nur die Tonhöhe ist dann unterschiedlich. Aber für alle Löcher gleich unterschiedlich, also können Tabs mit jeder (diatonischen) MH gespielt werden. Nachteil: Man muss die Melodie, den Rhythmus des Liedes kennen, da keine Längen aus den Tabs ersichtlich sind, also wie lange welcher Ton gespielt wird und welche Pausen dazwischen sind. Gut, längere Pausen sind meist gekennzeichnet durch ein Leerzeichen oder einen Zeilenumbruch.
Große Auswahl an Tabs gibts bei harptabs.com bzw. in Foren (siehe nächster Punkt).

2.2 Communitys
Um Erfahrungen auszutauschen, Tabs zu finden, Feedback zu bekommen und Fragen beantwortet zu bekommen sind Foren DIE Anlaufstelle.
Das bekannteste deutschsprachige MH Board ist Jack Black. Rezensionen zu MH Modellen, Tabs, jede Menge Infos und nette Leute sind dort zu finden. Ein englischsprachiges wäre HarmonicaClub. Reine MH Boards sind sehr selten, aber in einigen Musikboards gibt es MH Unterforen, zum Beispiel im Musiker-Board. Weiters gibt es noch einige, auch viele englischsprachige, die MH Unterforen haben, aber meist ist dort nicht viel los.

2.3 Youtube
Schon bevor ich MH spielen begonnen habe, ja, sogar bevor ich Google durchforstet habe habe ich youtube durchsucht, und bin auf 2 erwähnenswerte User gestoßen: Der erste ist „pazzman“, der zwar nicht viel, aber dafür ganz einfach erklärt, und von dem ich den ersten Riff habe, den ich auf der MH zusammengebracht habe: Low Rider von War: Hier ganz einfach erklärt. Und ein einfaches Akkordlied.
Der zweite herausragende Youtuber, der um die 190 Lehrvideos online gestellt hat ist Adam Gussow, unter dem Namen „KudzuRunner“, der Mundharmonikaspieler von „Satan and Adam“. Durchnummeriert von „Gussow.000“ bis weiß ich nicht, irgendwann ist dann die Bezeichnung „MBH.XXX“ eingeführt worden. Dort erklärt er von Anfängertechniken bis zu den Profitechniken alles was er weiß, und analysiert Lieder und spielt sie nach, mit Erklärungen dazu.
Jason Ricci ist noch erwähnenswert, obwohl mir sein Lehrstil nicht so gefällt. Generell ist youtube eine gute Quelle, um Lieder nachzuspielen, mit dem Suchbegriff des Liedtitels und „harmonica“ findet man zu sehr vielen Dingen etwas. Nur bitte werdet nicht einer von den »ich-spiele-zum-ersten-Mal-wie-findet-ihr-mich?« Usern, die jegliches Zeugs von sich hochladen.

2.4 Oldskool – Buch/MH-Lehrer
Wer kein Fan von Do-it-yourself ist, der möchte natürlich bei einem/r Lehrer(in) lernen. Empfehlungen kann ich da keine geben, da ich nicht bereit bin, Geld für Lehrer auszugeben, aber die Suche danach hat nicht allzuviel ausgespuckt, weiß daher nicht wo man die Gelegenheit dazu hat. Schlecht ist es sicher nicht, vor allem bekommt man so andauerndes Feedback was man falsch macht und wie man es besser macht.
Wer nicht alles online lernen will, für dem ist ein Buch eine gute Variante, vor allem wenn auch eine CD dabei ist mit Klangbeispielen und Playalongs (also sozusagen die Hintergrundband, und man selbst sorgt für die MH Musik dazu). Selbst besitze ich kein Buch, aber immer wieder empfohlen wird „Steve Baker – Interactive Blues Harp Workshop“ (keine Angst, gibts auch auf Deutsch mit demselben Titel glaube ich) und „Perry Letsch – Mundharmonika spielen – Mein schönstes Hobby“ (wobei man sich vom Titel und der Aufmachung nicht abschrecken lassen soll, es soll wirklich gut sein).

3. Abschließende Worte
Nicht verzweifeln! Manche Dinge wollen einfach nicht funktionieren, zum Beispiel eine klare Note bei Loch 2 und 3 ziehen (sollte in derselben Lautstärke und Klarheit wie Loch 1 und 4 gehen und nein, die MH ist nicht kaputt wenn das nicht geht), einfach dran bleiben, auf richtige Atmung (tief durch die MH atmen) achten und nicht aufgeben wenn mal was nach längerer Übungszeit immer noch nicht funktioniert.

3.1 Eine Empfehlung
Ein Online-Stimmgerät, zur Überprüfung ob man die richtigen Töne trifft (vor allem beim Benden hilfreich, um zu sehen ob die Halbtöne wirklich getroffen werden): http://www.seventhstring.com/tuner/tuner.html. Hat mir auch geholfen, als ich eine Billig-MH in Paddy Richter Stimmung umgefeilt habe. Und noch ganz abschließend bezüglich Bendings: Beim blasen von Loch 8 ein „iöööö“ sagen und die Zunge noch hinten in den Rachen legen, hat bei mir zumindest gleich auf Anhieb geklappt.

3.2 Und noch gaaanz zuletzt
Keine Angst vorm Aufschrauben der MH haben!
Hatte ich am Anfang auch, und bei einer habe ich sogar eine Schraube ausgenudelt weil sie sehr stark angezogen war. (War nicht so tragisch, von der anderen Seite aus konnte ich es trotzdem aufschrauben)
Früher oder später muss man es einmal machen, um die MH zu reinigen, Löseabstände einzustellen oder einfach um es mal zu sehen. Ich verwende dazu einen 3mm Schraubenzieher (obwohl er mit der Schiebelehre abgemessen 2,65mm breit ist…) und bekomme damit alle MHs auf.
auseinandergenommen

Da schmerzt das Technikerherz

Auszug aus einer Unterhaltung zweier Mädchen im Bus:

A: Ich hab jetzt einen neuen Laptop bekommen.
B: Aso, welchen?
A: So einen modernen coolen, der ur dünn is!
B: Geil!

Zählweisen von Computerdateien

Apple hat mit OS X 10.6 die Anzeige von Festplattenplatz und Dateien von Vielfachen von 1024 auf 1000 umgestellt, und jetzt sind die Aufschreie groß. Aber sind sie auch berechtigt?

Eines vorweg: Die Angabe von MB für Megabyte war immer schon falsch, da »Mega« für 1.000.000 steht, und nicht für 1.048.576 wie es immer verwendet wurde. Als die SI-Standards für Computergrößen dann um die Jahrtausendwende definiert wurden, gab es dann auch richtige Kenngrößen, die jedoch nie wirklich verwendet wurden. Einzig der Linuxkernel liefert Dateigrößen als MiB und GiB.
Unzählige Anwender haben sich dann zurecht beschwert, dass ihre Festplatte z.B. bei versprochenen 500MB im Betriebssystem als 465GB angezeigt werden, weil Festplattenhersteller die korrekte Maßeinheit verwenden und Betriebssyteme zwar in 2er Potenzen rechnen, aber die Größen in 10er Potenzen angeben (was zugegebenermaßen nur ein kosmetischer Fehler ist, der aber sogar schon zu Klagen geführt hat).

Witzigerweise werden unterschiedliche Medien unterschiedlich gehandhabt:
– Festplatten, DVDs, USB Sticks verwenden 10er Potenzen, 1MB entspricht also 1.000.000B.
– Arbeitsspeicher und CDs verwenden die 2er Potenzen, 1MB entspricht also 1.048.567B.
– Alte Disketten waren nur seltsam, 1MB entsprach 1.024.000B, also von KB auf B wurde in einer 10er Potenz umgerechnet, von MB auf KB in einer 2er.
– Bei Internetgeschwindigkeiten ist dann auch noch von Mb – also Megabit, nicht Megabytes die Rede, um die Verwirrung zu komplettieren.

Ein bekannter Spruch lautet: »there are 10 types of people in this world, those who understand binary and those who don’t«. Die Einteilung ist ungefähr in Programmierer und Anwender vorzunehmen. Programmierer müssen Binäreinheiten verstehen, Anwender brauchen und möchten es nicht. Also wäre es doch naheliegend, auf Anwenderseite alles im Dezimalformat anzugeben, wie es die Leute seit hunderten Jahren verwenden und verstehen. Binärzahlen sind für Computeranwender ungefähr so wichtig wie Logikgatter. Und genau das ist das Entscheidende: Programmierer schreien auf, weil sie das 2er System beibehalten wollen, da der Computer nunmal so arbeitet. Aber es geht um den Anwender, nicht den Computer: Der Computer bräuchte keinen Bildschirm, nur der Anwender ist da etwas eigen, und für eben diesen gibt es Monitore.
Daher macht Apple meiner Meinung nach einen Schritt in die richtige Richtung. Nur kommen dadurch einige Probleme auf: Alle Programme (vor allem Internetprogramme) außer die Apple-eigenen verwenden natürlich nach wie vor die andere Berechnung der Dateigrößen. Und beim Austausch mit Non-Apple Computern oder Macs mit älteren Betriebssytem tauchen beim Anwender erst wieder einige Fragezeichen auf, was aber, falls sich das durchsetzt, kein Problem mehr darstellt.

Quellen:
http://support.apple.com/kb/TS2419
http://de.wikipedia.org/wiki/Binärpräfix

Musiktipp 37/09

Gestern war erst der erste Montag des Monats, also diesmal erst der nichtchillout-Musiktipp:
London Elektricity – All Hell Is Breaking Loose