1te Fahrt mit neu­er Ubahn

Eigent­lich gibt es die neu­en Ubahn­zü­ge ja schon seit ich glau­be unge­fähr 2 Mona­ten, nur sind sie meist auf Strecken unter­wegs, die ich nicht fah­re. Heu­te hat­te ich das Glück, eine der neu­en Ubah­nen zu erwischen.
Der erste Ein­druck beim Kom­men der Ubahn ist recht posi­tiv, sie schau­en weit moder­ner aus als die Alten. Dann der erste Schock: Frech begrüßt einem bei der Tür die Auf­schrift „Die­ser Zug wird video­über­wacht“. Und das ist nicht über­trie­ben. Pro Zug­teil 4 Kame­ras. Böse schaue ich in eine der Kame­ras und wen­de mich den Sitz­plät­zen zu. Gewohnt von den alten Wag­gons mit Stoff­be­zug und Fede­rung las­se ich mich auf einen Sitz fal­len. Hart­pla­stik! Mei­ne Wir­bel­säu­le ist um 3cm zusam­men­ge­schrumpft. Scheiß auf Kom­fort, ist schließ­lich leich­ter abwaschbar!
Böse schaue ich in eine der Kame­ras mit dem Hin­ter­ge­dan­ken, dass der Über­wa­cher sicher geschmun­zelt hat wie ich mich hin­ge­setzt habe.
Nach ver­ge­hen des Schmer­zes sehe ich mich ein biss­chen um, zäh­le die Video­ka­me­ras und schaue mir die Wer­be­plat­zie­run­gen an. Die­se sind genau­so wie die Lini­en­über­sicht schräg an den obe­ren Sei­ten befe­stigt wie bei den alten Wag­gons. Fast so wie bei den Alten. Da hat­te man näm­lich eine ange­neh­me Schräg­la­ge. Jetzt sind sie so schräg ange­bracht, dass man sich den Kopf stark ver­ren­ken muss, um über­haupt was zu sehen. Die sind näm­lich so schräg, dass sie schon fast an der Decke sind.
Mei­ne Inspek­ti­on wird kurz­zei­tig unter­bro­chen, als eine gut­aus­se­hen­de Frau mit Zylin­der mei­ne Auf­merk­sam­keit ablenkt. Hat die gera­de eine Zau­ber­show hin­ter sich gebracht? War­um soll­te sonst eine Frau einen Zylin­der tragen?
Egal, mei­ne Sta­ti­on kommt als näch­stes und ich bege­be mich zu eine der Türen. Wenig­stens ist dort ein Fort­schritt zu mel­den: Statt die Dop­pel­tü­ren ein­zeln mit einem Rie­gel auf­zu­zie­hen genügt es jetzt, einen Knopf zu drücken und der Rest erle­digt sich von selbst. In der Hoff­nung, beim näch­sten Mal wie­der mit einem alten Zug zu fah­ren ver­las­se ich den Bahnsteig.

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