Der “Orkan”

Seit ein paar Tagen wur­den die Leu­te ja ver­äng­stigt, dass ein Orkan auf uns zukommt. Bil­der der Ver­wü­stung stellt man sich im Kopf vor, flie­gen­de Autos und zer­stör­te Häu­ser kom­men einem da in den Sinn. Spä­te­stens wenn dann auch noch auf Bil­dern von Öster­reich zu sehen ist, dass man sich in der Ein­flugs­schnei­ße des Orkans befin­det, wer­den alte Men­schen panisch. In der Nacht von Don­ners­tag auf Frei­tag hat es gehei­ßen. Frei­tag Mit­tag hört der Orkan dann erst auf.
Es gibt Leu­te, die trau­en sich dann den gesam­ten Don­ners­tag nicht auf die Stra­ße. In der Nacht legen sie sich im Wohn­zim­mer aufs Sofa, Taschen­lam­pe und Uhr in Griff­wei­te, und kön­nen nicht schlafen.
Dann gibt es Leu­te wie mich die über die Hor­ror­mel­dun­gen der Medi­en seit Hüh­ner­pest (oder was das war) und einer töd­li­chen Spin­ne nur mehr lachen und die Nacht als nor­ma­le Nacht anse­hen. Ich war dann auch nicht so ent­täuscht Frei­tag­früh wie die­je­ni­gen, die sich auf die Lau­er gelegt haben in der Hoff­nung es pas­siert was. Klar, Wind ist gegan­gen in der Nacht, aber wir hat­ten die letz­ten Wochen stär­ke­re Win­de abends als die­se Nacht.
In Tor­na­do­ge­gen­den wird weni­ger Tam­tam gemacht als bei uns, wie mit „feh­len im Unter­richt am Frei­tag ist ent­schul­digt wenn die Eltern mei­nen, es wäre zu gefähr­lich für ihr Kind“. Dass in der Früh aber gar kein Wind mehr war konn­te man natür­lich nicht vorhersehen.
Klar, in man­chen Gegen­den ist der eine oder ande­re Baum umge­fal­len, und Dach­zie­gel her­un­ter­ge­kom­men, aber schlim­mer als unan­ge­kün­dig­te Stür­me wars nicht. Haupt­sa­che wie­der­mal ganz Öster­reich in Panik versetzen.