Warm is

OBIGEN Titel bit­te deutsch aus­spre­chen, auf Eng­lisch macht er kei­nen Sinn. Viel­leicht macht er es auf deutsch auch nicht, dann hat mir die Hit­ze schon zugesetzt.
In letz­ter Zeit ist es ja recht warm, und heu­te wur­de in den Räu­men die 30°C Gren­ze über­schrit­ten (ab 28 ist es rich­tig unge­müt­lich…). Ver­zwei­fel­te Blicke auf den Wet­ter­be­richt ent­täu­schen einem auch immer wie­der: Mal ist von Regen die Rede, dann wird er wie­der gestri­chen, mal hin- und her­ge­scho­ben, das Ein­zi­ge „fixe“ ist, dass es in den näch­sten 10 Tagen reg­nen könn­te.

Gestern auf dem Weg zum Trai­ning (damit mein Kör­per merkt, dass es immer noch wär­mer geht 😉 ) bin ich mit der Ubahn gefah­ren. Natür­lich eine ohne Kli­ma­an­la­ge. Aus Betriebs­grün­den stan­den wir in einer Sta­ti­on mal ne Minu­te. Ohne Fahrt­wind natür­lich sehr ange­nehm, aber noch erträg­lich. Bei der näch­sten Sta­ti­on sind wir aber schon län­ger gestan­den. 10 Minuten.
Vor jedem umblät­tern des Buches habe ich mei­ne Hän­de an einer noch halb­wegs trocke­nen Stel­le abge­wischt. Ein Blick in die Run­de zeigt, dass fast jeder Fahr­gast sich mit irgend­was Luft zufä­chelt. In der Zwi­schen­zeit kom­men immer mehr in den Wag­gon, und es wird immer wär­mer. Irgend­wann ver­ste­he ich nicht mehr was ich lese weil mein Hirn nicht mehr mit­macht und ich klap­pe das Buch zu. Nach und nach stei­gen Leu­te aus und war­ten vor der Ubahn bis es wei­ter­geht. Kurz bevor auch ich auf­ste­hen woll­te um den Wag­gon zu ver­las­sen, geht es dann doch wei­ter. Bei der näch­sten Mög­lich­keit bin ich auf eine ande­re Linie umgestiegen.

In der Zei­tung liest man von einem Zug, der 6 Stun­den in der Son­ne stand, und die Leu­te dann medi­zi­nisch ver­sorgt wer­den muss­ten. Sor­ry, aber das kann mir kei­ner erzäh­len. 10 Minu­ten im Schat­ten bei „offe­nen“ (also gekipp­ten) Fen­stern waren schon der Hor­ror, 6 Stun­den ohne offe­ne Fen­ster in der Son­ne sind unmög­lich, da sind die Leu­te selbst schuld dass sie sich das gefal­len lassen.
Nach eini­ger Zeit fin­det man ganz ein­fach einen Weg hin­aus­zu­kom­men. Sei es die Tür­not­öff­nung, oder ein Not­aus­stieg am Dach oder der Not­ham­mer für die Schei­be. Selbst bei Sicher­heits­schei­ben kommt man durch, wenn man auch etwas län­ger braucht. Sind aber genug Leu­te und genug Zeit gewe­sen, die Schei­ben zu bear­bei­ten. In 6 Stun­den kann man den hal­ben Wag­gon demo­lie­ren, da kommt man raus wenn die Panik zuschlägt.