Ver­gleich von „1984“ und heute

Erst­mal ent­schul­di­ge ich mich für den Typo­gra­fi­schen Dünn­pfiff, der bei der Über­schrift ent­stan­den ist. Die Anfüh­rungs­zei­chen schau­en ja nun wirk­lich schreck­lich aus…
Zum eigent­li­chen Ein­trag: Ich bin gera­de dabei, wie­der­mal „1984“ von Geor­ge Orwell zu lesen. Erschreckend, wie weit wir uns die­ser frü­her unvor­stell­ba­ren Fik­ti­on schon ange­nä­hert haben.
– Über­wa­chungs­ka­me­ras: Dass im Jah­re 2009 Über­wa­chungs­ka­me­ras im Ein­satz sind, bei denen man nicht­mal sieht, wohin die­se schau­en (die­se schwar­zen Halb­ku­geln) hät­te sich nicht mal Geor­ge Orwell den­ken kön­nen. In den eige­nen 4 Wän­den haben wir zwar kei­ne Kame­ras, aber dafür kön­nen wir schon mit ziem­li­cher Sicher­heit sagen dass wenn wir drau­ßen sind, wir von irgend­ei­ner Kame­ra gefilmt werden.
– Neu­spra­che: Vie­le Begrif­fe dür­fen nicht mehr genannt wer­den und wur­den durch ande­re ersetzt. Einer­seits bekann­te Bei­spie­le wie „Neger“, ande­rer­seits weni­ger bekann­te wie „Stu­den­ten“. Gut, letz­te­res hat sich noch nicht so durch­ge­setzt wie es eini­ge Femi­ni­sten wol­len, da der Ersatz mit „Stu­die­ren­de“ schwach­sin­nig ist. Wenn ich in einem Lokal bin und was trin­ke, bin ich ein trin­ken­der Stu­dent, aber kein Stu­die­ren­der… Und dann gibts noch die ent­ge­gen jeg­li­cher Recht­schrei­bung fol­gen­der ‑In Schreib­wei­se, mit der Tex­te zu unle­ser­li­chen TextIn­nen werden.
– Umschrei­ben von Arti­keln aus der Ver­gan­gen­heit: Ehr­lich­ge­sagt hät­te ich damit noch nicht so früh gerech­net, aber auch das ist schon ein­ge­tre­ten, gibt (zumin­dest in Deutsch­land) sogar Geset­ze dafür. Ein nach 15 Jah­ren frei­ge­las­se­ner Mör­der (kein Kom­men­tar mei­ner­seits dar­über…) will die Löschung sei­nes Namens aus Wiki­pe­dia, wie der­Stan­dard schreibt:

[…] Anwäl­tin der Elec­tro­nic Fron­tier Foun­da­ti­on, bestä­tigt gegen­über Wired, dass deut­sche Medi­en Wolf­gang Ws. Namen nicht mehr aus­schrei­ben und auch ihre Archi­ve dies­be­züg­lich überholen.

Genau­so wie es in „1984“ beschrie­ben ist.

Ich bin erst im ersten Drit­tel des Buches, falls mir also noch was auf­fällt, wird die­ser Ein­trag aktualisiert.