Ess­ge­wohn­hei­ten

Lei­der gabs ein paar Ser­ver­pro­ble­me die letz­ten Tage, daher jetzt ein Ein­trag, den ich Ende vori­ger Woche schon schrei­ben wollte:
Ich war vori­ge Woche ein paar­mal im Schwimm­bad und wenn man den gan­zen Tag dort ist braucht man ja schließ­lich auch was zu essen. Wäh­rend des war­tens auf eben­die­ses am Tisch sieht man sich natür­lich auch mal um, und sieht Din­ge, die man gar nicht sehen woll­te. Mal abge­se­hen von Din­gen, die man nicht sehen möch­te aber unver­meid­bar sind im Schwimm­bad, auf die man sich aber schon vor­her ein­ge­stellt hat.
Es geht um her­un­ter­ge­fal­le­nes Essen. Ich habe ja auch kein Pro­blem damit, zuhau­se feste Din­ge vom Boden wie­der­auf­zu­he­ben und zu essen. Erd­nüs­se und so. Kann ja auch nicht viel dran sein, außer­dem ist es ja Trai­ning fürs Immun­sy­stem. Aber das gilt nur zuhau­se und nur für feste Sachen. Ein Obst­stück an das die Bak­te­ri­en kle­ben­blei­ben muss dann doch nicht sein.
Ande­re Leu­te fin­den nichts Ver­werf­li­ches dar­an, es auch außer­halb des eige­nen Hei­mes zu tun, auch im Café/Außenrestaurant des Schwimm­ba­des, wo hun­der­te Leu­te bar­fuß rum­lau­fen. Umso stirn­run­ze­li­ger beob­ach­te­te ich einen Mann, der ein her­un­ter­ge­fal­le­nes Pom­mes Frit­tes auf­hob. In vol­ler Über­zeu­gung, er lege es am Tel­ler zur Sei­te, beob­ach­te­te ich wie er es in dem Mund steck­te und aß.
Soweit, so selt­sam. Immer­hin ist es sei­ne eige­ne Sache, was er isst. Wie ist es aber, wenn Eltern ihren Kin­dern her­un­ter­ge­fal­le­nes wie­der­ge­ben? Und wenn es etwas wei­ches ist?
Da schleckt ein Kind ein frisch­ge­kauf­tes Eis und nach ein paar Schrit­ten wird mit der Zun­ge zu enthu­sia­stisch ange­drückt, wodurch eine der Kugeln hin­un­ter­fällt. Wie­der auf Boden, auf dem den gan­zen Tag die Leu­te bar­fuß her­um­lau­fen. Und was macht die Mut­ter? Sie greift nach unten, umfasst die am Boden lie­gen­de Eis­ku­gel mit der gan­zen Hand, hebt sie auf und setzt sie mit Druck wie­der auf das Stanitzel.
Dies­mal konn­te ich nicht die Stirn run­zeln, da ich dies mit groß geöff­ne­ten Augen und hoch­ge­zo­ge­nen Augen­brau­en nicht fer­tig­brach­te. Ich bin ja gespannt, ob der Jun­ge spä­ter nicht Pro­ble­me damit hat­te, auf nen klei­nen Stein zu bei­ßen, schließ­lich han­del­te es sich um geteer­ten Boden, bei dem das nichts Unge­wöhn­li­ches wäre.