Wehr­pflicht­be­fra­gung

GERADE HABE ICH EINE Ker­ze ange­zün­det für die ver­ge­be­ne Chan­ce unser Land ein biss­chen l(i)ebenswerter zu machen. Man stel­le sich vor, es gäbe kei­ne Wehr­pflicht, und heu­te hät­ten die Öster­rei­cher über fol­gen­de Fra­ge abstim­men kön­nen: »Sind sie für die Ein­füh­rung einer Zwangs­ver­pflich­tung aller 18jährigen Män­ner zu einer mili­tä­ri­schen Aus­bil­dung?« Ich wür­de auf eine ein­stel­li­ge Zustim­mungs­pro­zent­zahl tippen.

Aber da es die Wehr­pflicht ja schon so lan­ge gibt, hat das »never chan­ge a run­ning system«- Prin­zip mal wie­der zugeschlagen.
Rund um Öster­reich wird nach und nach die Wehr­pflicht abge­schafft, weil die Erkennt­nis durch­sickert dass sie unnö­tig ist, aber bei uns sickert es wohl nicht. Statt­des­sen wur­de für ein Bei­be­hal­ten gestimmt, mit einer wie auch immer gear­te­ten „Reform“. Denn wie die­se aus­se­hen soll weiß nie­mand. Was im Nor­mal­fall bedeu­tet, die Beklei­dung bekommt eine leicht ande­re Far­be, der Rest bleibt gleich.

Ich habe mich aber schon sehr über die star­ke Befür­wor­tung von mili­tä­ri­scher Gewalt gewun­dert. Nach­dem ja der­zeit zum ersten Mal in der Geschich­te ernst­haft über­legt wird, auch Frau­en Zwangs­zu­ver­pflich­ten, hät­te die Dis­kus­si­on um das The­ma wenig­stens etwas gebracht. Näm­lich einen Schritt näher zur Gleichberechtigung.

Geschrieben am Sonntag, 20. Januar 2013 um 20:53. Kommentare deaktiviert für Wehr­pflicht­be­fra­gung
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