Der läng­ste Tag…

…oder, wie ich in der Kro­nen­zei­tung (die wohl schlimm­ste Zei­tung Öster­reichs) gele­sen habe, der mie­se­ste Tag des Jah­res, wenn man bri­ti­schen For­schern glau­ben schen­ken soll, die dies mit einer For­mel berech­net haben… Der Tag war von 9 – 19:30 geplant, soll­te mein läng­ster tag auf der uni wer­den. Wur­de es aber nicht.
Begon­nen hat es mit auf­ste­hen. Ein Tag, der mit auf­ste­hen anfängt, kann nichts mehr wer­den. Total müde früh­stücke ich schnell was, und lege mich noch­mals hin. Natür­lich schrecke ich auf, kurz bevor ich raus muss. Also schnell die Sachen packen, habe ja heu­te 2 Prü­fun­gen. Blöd, dass die Lap­top­ta­sche nicht groß genug ist, wodurch die Maus dem Taschen­rech­ner wei­chen muss. Schnell ein Blick aufs Ther­mo­me­ter. Mein Blick wan­dert nach unten, sucht den Beginn der blau­en Säu­le. ‑14°C!!!. Das kann doch nicht sein! Schei­ße, das ist kalt! Aber kei­ne Zeit, sich zu wun­dern, schnell anzie­hen und raus­stür­men. Am Bahn­hof ange­kom­men spü­re ich in jeder Faser mei­nes Kör­pers den Wind durch­strei­fen. Nach ein biss­chen hin- und her­ge­hen wird es erträg­lich. Ja, als ich dann der auf­ge­hen­den Son­ne ent­ge­gen­ge­schaut, und Musik gehört habe, war ich sogar fast glück­lich. Lei­der ver­schwin­det das Glück­ge­fühl schon kurz dar­auf, vor allem als der Zug sich ver­spä­tet. HALLO! Es hat ‑14°C heu­te! Wo bleibt der Zug?! Naja, kurz danach kommt er, und ich fah­re ste­hend bis zur Ubahn. Als ich zur Ubahn- Sta­ti­on run­ter­ge­he, höre ich schon die Durch­sa­ge: “Der­zeit kann es auf der Linie U4 auf bei­den Rich­tun­gen zu unre­gel­mä­ßi­gen Inter­val­len kom­men.” Lustig, an die­se Ansa­ge habe ich mich schon gewöhnt, höre ich sie schon fast jedes 2. Mal, und es stimmt mei­stens nicht. So auch dies­mal dach­te ich, als die UBahn nach 2 Minu­ten kommt. Ich set­ze mich hin und beob­ach­te das Trei­ben am Bahn­steig. Nach 2 Sta­tio­nen gehts nicht wei­ter. Da kommt auch schon die Durch­sa­ge, dass die vori­ge Bahn noch in der Sta­ti­on steht, und wir war­ten müs­sen. Nach ein paar Minu­ten schaue ich so durch die Run­de, alle ver­är­gert. Ich nicht, ich habe einen Sitz­platz und Musik. Ich läch­le. Die ande­ren nicht. Stück­chen­haft geht es dann wei­ter, immer wie­der­mal war­ten wir, auch zwi­schen den Sta­tio­nen. Aber egal, irgend­wann kom­me ich an, und freue mich nicht, dass ich wie­der in der Käl­te gehen darf. Total erfro­ren kom­me ich im Hör­saal an und hof­fe aufzutauen.
Irgend­wann kommt dann die erste Prü­fung (Infor­ma­tik & Gesell­schaft). Hmm..schwerer als ich dach­te, aber schaff­bar. Wird auf jeden Fall posi­tiv, hof­fe sogar auf einen Drei­er. Spä­ter am Tag, nach­dem ich mir mehr­mals über­legt habe, nicht ein­fach heim­zu­ge­hen, kam dann Mathe. Mei­ne Hoff­nung war, dass man in den ersten 15 Minu­ten abge­ben konn­te, ohne dass der Test gewer­tet wird, wie es bei Infor­ma­tik und Gesell­schaft der Fall war. Also dass man gehen darf, wenn man sieht, es wird nichts. Natür­lich habe ich ver­ges­sen, dass hof­fen kei­ne gute Stra­te­gie ist. Sogar eine Schlech­te. Also gebe ich zusam­men mit einem Zwei­ten ab. Der Typ, der auf­ge­passt hat, dass kei­ner schum­melt, schreibt drauf, dass wir nichts geschrie­ben haben. Sehe ich da viel­leicht den Hauch einer Chan­ce, dass es dann doch nicht gewer­tet wird? – Ach ja, schon wie­der ver­ges­sen, ver­las­se dich auf nichts, sonst bist du verlassen.
Ein Gutes hat es ja: Ich kom­me frü­her heim. Schnell zur Ubahn geha­stet (ist ja kalt), schon höre ich eine bekann­te Durch­sa­ge: “Der­zeit kann es auf der Linie U4 auf bei­den Rich­tun­gen zu unre­gel­mä­ßi­gen Inter­val­len kom­men.” Ja, so schließt sich der Kreis des Lebens.

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